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Autor Patrick Rothfuss

Am Montagabend nach der Leipziger Buchmesse, bei der er ebenfalls mehrere Tage anwesend war, fand in Berlin eine Lesung mit Patrick Rothfuss statt. Dort wurde sein neues Begleitbuch The Slow Regard of Silent Things / Die Musik der Stille vorgestellt. Eine Stunde vor Beginn wanderten nef von den Buchjunkies und ich auf die Humboldt Universität zu und trafen dabei bereits auf Patrick Rothfuss, der mit einigen Begleitern ebenfalls gerade auf dem Weg zum Veranstaltungsort war. Trotz des kalten Berliner Wetters trug er am Oberkörper lediglich ein T-Shirt. Während er natürlich einfach hineingehen konnte, mussten wir uns zur wartenden Masse gesellen. Dort trafen wir auf eine Freundin, die bereits seit halb Zwei auf Einlass wartete. Sie hatte von einer anderen Lesung mit Patrick Rothfuss gehört, bei der die Fans 6 Stunden warten mussten, damit sie zu denjenigen gehörten, die einen Platz bekommen haben. Um kein Risiko einzugehen, erschien sie mit ein paar anderen an diesem Tag also entsprechend früh. Ihre Sorgen waren jedoch unberechtigt, denn im Auditorium Maximum der Humboldt Universität war genügend Platz, als sich die Türen öffneten. Lediglich Teilnehmer, die erst kurz vor Veranstaltungsbeginn erschienen, wurden an den Türen abgewiesen und mussten mit dem Oberrang vorlieb nehmen. Nachdem so viele Menschen Interesse an der Lesung angekündigt hatten, hatte der Veranstalter, die Dussmann-Buchhandlung, die Lesung aus den eigenen Räumen, in denen wenige Tage zuvor noch Eoin Colfer aufgetreten ist, in die nahe gelegene Universität verlegt.

Um 19 Uhr ging es dann endlich los. Eine Mitarbeiterin von Dussmann begrüßte die Anwesenden, ohne sich dabei allerdings selbst vorzustellen, und dankte den Lehrstühlen der Universität für ihre Unterstützung. Unter großem Applaus betraten dann Patrick Rothfuss, Marina Weisband und Gunnar Helm die Bühne. Marina Weisband moderierte durch den Abend und fungierte als Übersetzerin für Patrick Rothfuss. Ihre Sache machte sie dabei ausgesprochen gut. Während bei der Lesung von Eoin Colfer der Übersetzer und Moderator noch negativ durch schlechte Fragen und noch schlechtere Übersetzungen auffiel, übersetzte sie Patrick Rothfuss' Worte Satz für Satz richtig, schnell und sehr treffend. Es entstand ein witziger Dialog zwischen den beiden.

Die Lesung begann mit den ersten Seiten von The Slow Regard of Silent Things / Die Musik der Stille, die Patrick Rothfuss selbst vortrug. Dann folgte eine Diskussion mit Marina Weisband. Das erste Thema, das im Laufe des Abends immer wieder aufgegriffen wurde, war die Kontrolle, die Patrick Rothfuss gerne über seine Werke ausüben möchte und dass dies bei Übersetzungen nicht so einfach ist. Auch ist es nicht einfach seine Werke zu übersetzen. Da er dies weiß, hat er ein eigenes Forum eingerichtet, in dem die Übersetzer seiner Bücher ihm Fragen stellen können. Bei seinen Hauptromanen versucht er sich, was die Sprache anbelangt, auch ein wenig zurückzunehmen, bei The Slow Regard of Silent Things / Die Musik der Stille hat er dies jedoch nicht getan, so dass ein eher poetisches Werk entstanden ist, welches die Übersetzer natürlich vor eine besonders große Herausforderung stellt.

Nach dem ersten Gesprächsteil las dann Gunnar Helm eine Passage aus der deutschen Fassung des Buches, bevor der zweite Gesprächsteil folgte. Patrick Rothfuss nahm sich viel Zeit sowohl erst die Fragen der Moderatorin und dann später auch die des Publikums ausführlich zu beantworten. Dabei war er sehr witzig und kam unglaublich sympathisch rüber. Unter anderem wurde er von einem Fan gefragt, welche Bücher er denn selber lesen würde. Als erstes nannte er die Werke von Terry Pratchett, war sich aber nicht sicher, ob die deutschen Übersetzungen denn überhaupt empfehlenswert seien, da Terry Pratchett ebenfalls ein schwer zu übersetzender Autor war. Als er dann noch Das letzte Einhorn nannte, war er sich wieder nicht sicher. Doch ein Mitarbeiter des Klett-Cotta Verlages, bei dem sowohl The Slow Regard of Silent Things / Die Musik der Stille als auch Das letzte Einhorn erschienen ist, warf sogleich ein, dass die deutsche Übersetzung natürlich klasse sei. Nach insgesamt 75 Minuten brach er dann die Fragestunde ab. Er hätte gerne noch bis morgens in der Früh weitergemacht, doch es waren so viele Menschen anwesend, deren Bücher er noch signieren wollte, dass er irgendwann damit anfangen musste, bevor sie alle das Gebäude verlassen müssen.

Zum Signieren bildete sich dann auch eine sehr lange Schlange. Patrick Rothfuss bat darum, dass Leute mit Kindern, egal ob dabei oder zuhause auf die Eltern wartend vorgelassen werden und dass man für persönliche Fotos doch bis nach der Signierstunde warten solle. Jochen Schwarzer, der Übersetzer der deutschen Ausgabe war zu diesem Teil ebenfalls gekommen und signierte am Tisch neben Patrick Rothfuss. Die beiden waren dann erstmal für über eine Stunde mit der Menge beschäftigt.

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