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Cover Sand in der Kimme deutsch

Der Inselpolizist Onno Federsen muss ohne seine Kollegin Lotta auskommen, die im achten Monat Schwanger ist und das gerade jetzt, wo sich die Fälle auf seinem Schreibtisch häufen. Lottas Ersatz, der junge Polizist Hartmut ist ihm keine große Hilfe und ist mehr mit Flirten beschäftigt, als seinen eigentlichen Aufgaben nachzugehen.

Auf ganz Langeoog wird nach von Hamburger Urlaubern vermissten Border Collie Ronja vom Alsterberg gesucht, der den Strandtouristen immer wieder ihr Essen klaut und sich einfach nicht einfangen lassen will.

Überraschend steht dann Handwerker Martin von Schlechtinger eines Morgens vor der Wohnungstür von Onno und hat ein Fangeisen dabei. Bei seinem morgendlichen Bad in der Nordsee hat Martin das schmerzerfüllte Jaulen eines Hundes vernommen, der am Strand mit seiner Pfote in der Falle gefangen war. Natürlich hat er den Hund, den er sogleich Lumpi getauft hat, befreit und will nun die Falle dem Polizisten übergeben. Der ist erst einmal wenig erfreut, dass Martin den gesuchten Border Collie einfach hat laufen lassen, aber noch viel ärgerlicher darüber, dass jemand gefährliche Schnappfallen auf der Insel ausgelegt hat.

Bei diesem einen Fund soll es auch nicht bleiben, denn schon bald meldet sich Jennifer Haye von der Vogelwarte bei der Polizei. Im Vogelschutzgebiet hat ein Hobbyfotograf, der sich unerlaubt Zutritt verschafft hat, erst ein Gelege zertreten und ist dann in ein weiteres Fangeisen gestolpert. Ein Tipp führt Onno ins Inselmuseum, dessen Verwalter verwundert feststellen muss, dass die drei Fangeisen aus seiner Sammlung verschwunden sind. Irgendwo auf der Nordseeinsel wartet also noch eine weitere unangenehme Überraschung im Sand.

Martin kümmert sich unterdessen um die Renovierung eines Friesenhauses, dass seine Lebensgefährtin Annemarie Hansen vor kurzem gekauft hat und das sie Lotta und ihrem Ziehsohn Krischan zur Hochzeit schenken möchte. Deren Hausboot ist nicht der ideale Ort, um ein Baby großzuziehen. Bis zur Geburt und Trauung muss daher alles fertig sein. Doch das ist gar nicht so einfach, denn immer wieder wird Martin bei der Arbeit unterbrochen und dann stößt er auch noch auf einen unerklärlichen Hohlraum hinter einer Wand. Nachdem er das Haus vermessen hat, stellt er fest, dass es sich noch ein komplettes, weiteres Zimmer hinter der Wand geben muss. Annemarie drängt ihn dazu, die zugemauerte Tür freizulegen. Hinter dieser machen sie eine schreckliche Entdeckung: Ein Mensch wurde hier in seinem Bett liegend eingemauert.

Martin will die Sache sofort der Polizei melden, doch Annemarie hält ihn auf. Sie will nicht, dass das gerade gekaufte Haus aufgrund eines Leichenfundes plötzlich an Wert verliert und das junge Paar dort vielleicht gar nicht mehr einziehen möchte. Die Leiche muss also möglichst unauffällig verschwinden.

Lange verschwunden bleibt sie allerdings nicht und erregt so doch noch die Aufmerksamkeit der Polizei und einiger anderer Personen, die sich zurzeit auf der Insel herumtreiben.

Es war ein Vergnügen, Sand in der Kimme zu lesen. Es hat mir viel Spaß bereitet. Die sympathischen Charaktere und das Inselleben ziehen einen schnell in seinen Bann. Lediglich die Verbrechen und ihre Auflösungen ließen ein wenig zu wünschen übrig. Außerdem habe ich das Duo Lotta und Nina ein wenig vermisst. Die beiden Ermittlerinnen übernahmen in diesem Band mal nicht die Hauptrollen.

Das Buch ist so geschrieben, dass es sich auch gut lesen lässt, wenn man die anderen beiden Bände der Reihe noch nicht kennt. Ich hoffe, dass Micha Krämer noch weitere Bände seiner Ostfriesland-Krimis schreiben wird. Bei der Leipziger Buchmesse stand dies noch nicht fest.

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