Meine Bücherwürmer


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Cover Monsterjäger deutsch

Alex, die seit einem Autounfall querschnittsgelähmt ist, setzt ihre Therapie in der Welt des Fantasy-Online-Rollenspiels Vorena fort, in das sie per neuraler Brücke gelangt, während ihr Körper in Stasis ihre Nervenbahnen neu verbinden soll. Die Therapie verläuft überraschend erfolgreich und auch im Spiel feiert sie immer größere Erfolge.

Während sich Alex’ selbst gewählte Heimat Marensfurt ganz gut entwickelt, kann sie die nahegelegene Stadt Arensvelt noch immer nicht in Besitz nehmen. Im Moment weiß sie auch nicht, ob sie dies überhaupt schon tun sollte, schließlich hat sie bereits genug Aufgaben, die ihre Aufmerksamkeit. Doch in der Stadt herrscht Korruption und die Bürger hoffen, dass ihre Herzogin sich der Sache annimmt. Zudem gibt es Gerüchte, dass der Auftraggeber des Massenmörders Loverboy, den Alex kürzlich zur Strecke gebracht hat, ein Mitglied des Stadtrats ist und mit den dunklen Mächten paktiert.

Da der Stadtrat sich vor der Herzogin fürchtet, die ihn wegen seiner illegalen Geschäfte anklagen und sogar zum Tode verurteilen könnte, versucht dieser Alex bei der Bevölkerung als Rebellin darzustellen. Um sie zu besiegen stellt er insgeheim eine Söldnerarmee gegen sie auf. Einem solchen massiven Angriff wäre Marensfurt nicht gewappnet. Unter den dort lebenden Menschen, die keine Spieler sind, würde es zu vielen Opfern kommen. Für Alex sind diese Charaktere aber inzwischen genauso echt, wie lebendige Menschen und es gilt, Schaden von ihnen abzuwenden. Erste Angriffe und Anschläge lassen jedoch nicht lange auf sich warten und so ist Alex zum raschen Handeln gezwungen.

Alex und der Leser erfahren in Monsterjäger mehr über das große Experiment, dass ihr Arzt Doktor Jensen mit Vorena an der Menschheit durchführt. Außerdem hält sich das Spiel nicht mehr an alle Regeln und so verschwinden die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt immer mehr, wodurch das Risiko für Alex und ihre Freunde zusammen mit der Spannung für den Leser steigt. Richard Schwartz beendet das Buch mit großen Veränderungen, die sehr gespannt auf den nächsten Teil machen, der bisher leider noch nicht angekündigt wurde. Es stellt sich vor allem die Frage, in welche Richtung sich die Reihe weiterentwickeln wird und auf wie viele Bände sie ausgelegt sein könnte.

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Cover The Farthest Shore englisch

An der Pforte der Magierschule von Roke steht eines Tages Arren, der junge Prinz von Enlad. Jedoch will er hier keine Ausbildung beginnen, sondern eine wichtige Nachricht seines Vaters an den Rat der größten Magier überbringen. In seinem Land versagt die Magie und auch die in Roke ausgebildeten Zauberer haben ihre Sprüche vergessen. Für Erzmagier Ged ist das nicht der erste Bericht dieser Art. Auch aus den anderen Teilen Erdsees trafen bereits ähnliche Berichte ein. Entgegen dem Wunsch der anderen Magier macht sich Ged zusammen mit Arren macht sich Ged auf die Suche nach der Ursache für dieses merkwürdige Phänomen.

Auf ihrer gefährlichen Reise über die Inseln von Erdsee und darüber hinaus sehen die beiden viele Beweise für das Ausbreiten der merkwürdigen Krankheit. Die Menschen werden aggressiver, sie verlieren die Lust und Fähigkeit ihrem Handwerk nachzugehen, ganze Landstriche versinken im Chaos. Immer wieder kann Ged eine Spur finden, die ihn in Richtung Totenreich und dem Versprechen vom ewigen Leben lenkt.

Die Geschichte von The Farthest Shore / Das ferne Ufer wird hauptsächlich aus der Perspektive von Arren erzählt, der den alt gewordenen Erzmagier Ged beobachtet und nebenbei viel über das Leben und das Reich Erdsee lernt, das ihm in seinem späteren Leben von Nutzen sein wird. Wie schon zwischen den vorherigen beiden Bänden fand vor Beginn des Buches ein größerer Zeitsprung statt und man hat so ein wenig das Gefühl, viele tolle Abenteuer in Geds Leben verpasst zu haben. Ursula K. Le Guin spricht in dem Buch einige der Probleme ihrer Zeit an und liefert gleichzeitig einen Appell für das Leben ab.

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Cover Radicalized englisch

Radicalized besteht aus vier eigenständigen Novellen.

In der ersten Novelle Unauthorized Bread stellt Salima fest, dass ihr Toaster jegliche Brotscheiben, die sie ihm hinhält, ablehnt. Schnell findet sie heraus, dass die Herstellerfirma insolvent ist und deren Cloudserver abgeschaltet wurden. Ohne die Cloudverbindung kann der Toaster jedoch nicht mehr erkennen, ob das Brot von einer vom Hersteller autorisierten Bäckerei hergestellt wurde und ist schlagartig nutzlos geworden. Salima will das nicht hinnehmen und sucht im Dark Web nach einem Jailbreak für ihren Toaster. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekommt sie ihr Küchengerät wieder zum Laufen und kann nun alles toasten, was sie möchte. Begeistert jailbreakt sie auch ihre anderen Geräte. Bald schon sind die Geräte aller ihrer Nachbarn freigeschaltet. Doch ihr Vermieter verdiente an den gebrandeten Geräten, die selbstständig teuren Markennachschub an Brot, Geschirrspültabs oder Mikrowellengerichten bestellten, kräftig mit. Bald müssen sich Salima und ihre Freunde aus den armen Stockwerken des Hochhauses mit ganz neuen Problemen auseinandersetzen.

In der zweiten Novelle Model Minority beobachtet der American Eagle, ein außerirdischer Superheld, der seit Jahrhunderten der amerikanischen Bevölkerung beisteht, wie ein farbiger Mann von vier Polizisten krankenhausreif geschlagen wird. Sein Auftauchen beendet die Tortur vorerst, doch sein Eingreifen wird nicht gern gesehen und seine weitere Einmischung zugunsten des offensichtlichen Opfers führt zu Unruhen in New York.

In der titelgebenden Geschichte Radicalized erkrankt Joes Frau an Brustkrebs. Laut ihrer Ärztin hat sie nur noch drei Monate zu leben. Die Krankenkasse lehnt eine mögliche Therapie als experimentell ab und will dafür nicht bezahlen. Joe ist wütend. Das bemerken auch seine Frau und seine Tochter, daher wollen sie, dass er sich psychiatrische Hilfe sucht, doch im Internet stößt Joe stattdessen auf ein Forum, in dem Männer, deren Angehörige an wahrscheinlich therapierbaren Formen von Krebs erkrankt sind und deren Versicherungen dies ebenfalls nicht bezahlen, ihrem Ärger Luft machen. Für Joe ist das in dem Moment genau die richtige Therapie. Als seine Frau überlebt, hört er nicht auf, das Forum zu besuchen. Er ist Teil der Community geworden und versucht anderen gut zuzureden. Er bemerkt jedoch auch, wie andere Kräfte im Forum unterwegs sind. Einige ältere Mitglieder versuchen Neuankömmlinge zu radikalisieren und zu Anschlägen auf die Versicherungen zu bewegen, die ihre Anträge abgelehnt haben und die in ihren Augen die Schuld am Tod ihrer Liebsten tragen.

Die letzte Novelle heißt The Masque of the Red Death. Martin Mars ist ein reicher Investmentbanker, der Trends sehr gut vorhersehen kann. Was er im Moment vorhersieht ist ein bald ausbrechender Kampf zwischen arm und reich, bei dem die seiner Meinung nach überflüssigen Teile der Bevölkerung ausgelöscht werden. Um diese sozialen Unruhen gut zu überstehen, hat er sich sein Fort Doom bauen lassen. Hierher hat er insgesamt 30 Personen eingeladen, um mit ihm zu überleben. Nun stellt sich Martin die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, das Startsignal zu geben. Gibt er es zu früh, kommen viele vielleicht nicht oder gehen nach ein paar Tagen wieder, weil nichts passiert ist, gibt er es zu spät, erreichen einige von ihnen das geschützte Gebäude in der Abgeschiedenheit von Arizona nicht mehr rechtzeitig. Zwar liegt er mit seiner Einschätzung knapp daneben, doch die meisten seiner Gäste bleiben und bald nimmt der Zustand der Welt radikal ab.

Cory Doctorow zeigt in seinen ersten zwei Novellen in Radicalized, wie bestehende gesellschaftliche Probleme durch bereits Einzug haltende technologische Veränderungen noch verschärft werden können und es stellt sich die Frage, wie sich dieser Trend noch aufhalten lassen könnte. Zum Denken regen auch seine die beiden anderen Geschichten an. Die nächste zeigt, wie nicht etwa religiöse Fanatiker die Menschen radikalisieren, sondern das gesichtslose System, das dabei hilft, andere reich zu machen - der rote Faden durch das Buch. Die Geschichten in Radicalized sind dabei jedoch sehr abwechslungsreich und zeigen das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven.

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Cover The Tombs of Atuan englisch

Immer dann, wenn die Hohe Priesterin der Gräber von Atuan stirbt, gehen die Tempelbewohner auf die Suche nach einem Mädchen, dass zur selben Zeit geboren wurde. Nach langer Suche finden sie Tenar, die sie ihrer Familie wegnehmen und zur neuen Hohen Priesterin der Namenlosen ausbilden. In ihrer Vorstellung ist sie die Wiedergeburt der ersten Hohen Priesterin, die vor Jahrtausenden den Tempel gegründet hat, und muss nur an ihre Aufgaben und Rituale erinnert werden. In der abgelegenen Tempelanlage mitten in der Wüste erwartet Tenar ein tristes Leben. Der Glaube an die Namenlosen hat in den letzten Jahrhunderten nachgelassen, seit der Gottkönig sich ebenfalls verehren lässt und keinen Rat mehr bei der Hohen Priesterin sucht.

Tenars größte Abwechslung stellt das Labyrinth unter dem Tempel dar, das sie mit siebzehn Jahren endlich betreten darf und zu dem die anderen Priesterinnen keinen Zutritt haben. Hier verbringt sie viel ihrer Zeit und erforscht die verlassenen Gänge. Nur bis zur sagenumwobenen Schatzkammer am Ende des Labyrinths dringt sie nie vor. Eines Tages jedoch sieht sie etwas, was nicht sein darf: Ein fremder Mann ist in die Tunnel eingedrungen. Ein Zauberer von einer fernen Insel, der den Schatz ihrer Götter stehlen will. Tenar gelingt es, den Mann im Labyrinth gefangen zu setzen. Doch was soll sie jetzt mit ihm tun? Eigentlich müsste sie ihn auf der Stelle für seine Taten hinrichten lassen, doch dazu kann sie sich noch nicht durchringen.

The Tombs of Atuan / Die Gräber von Atuan spielt einige Jahre nach A Wizard of Earthsea / Der Magier der Erdsee. Ged ist älter geworden und in diesem Buch nicht der Protagonist, sondern mehr der Katalysator für das neue Leben, das die Protagonistin beginnt. Es dauert leider etwas, bis Tenars Ausbildungsphase im Buch abgeschlossen ist. Während dieser Zeit ist sie nur passiv und erst danach fängt sie an wirklich zu handeln. Die erste Hälfte des Buches ist zwar interessant, aber jedoch nicht annähernd so spannend, wie A Wizard of Earthsea / Der Magier der Erdsee.

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Cover A Wizard of Earthsea englisch

Der junge Duny wächst auf der Insel Gont im kleinen Dorf Ten Alders auf. Als er eines Tages die Dorfhexe dabei beobachtet, wie sie mit einem Spruch eine Ziege vom Dach holt, merkt er sich die Worte und probiert sie auch an der Ziegenherde aus, auf die er aufpassen soll. Das Ergebnis ist desaströs, doch die Hexe erkennt Dunys großes Talent für Magie und nimmt ihn bei sich in die Leere.

Als wenige Jahre später das Dorf von Plünderern angegriffen wird, ist es Dunys Magie, die die Dorfbewohner rettet. Das Ereignis spricht sich schnell auf der ganzen Insel herum und kurze Zeit später erscheint der Magier Ogion, der Duny zu seinem Lehrling machen möchte. Von ihm erhält er auch seinen wahren Namen: Ged. Doch Ogion ist ein eher bedächtiger Lehrer, der Ged erst einmal Lesen und Schreiben beibringen möchte. Frustriert darüber, keine neuen Zaubersprüche zu lernen, beschwert sich Ged bei seinem Meister. Dieser stellt ihn vor eine Wahl: Er kann bei ihm bleiben und in seinem Tempo weiterlernen, denn gerade Geduld und Weitsicht sind Dinge, die Ged gut gebrauchen kann oder er kann auf die Insel Roke ziehen, um dort die Zauberschule zu besuchen, in der er gleich neue Sprüche lernen wird. Ged zögert nur einen Moment und entscheidet sich für die Zauberschule.

In der Schule offenbart sich Geds Talent. Er lernt schneller als viele andere Schüler. In ihm wächst die Überheblichkeit. Immer wieder versucht er seinen älteren Mitschüler Jasper zu übertreffen, den er zu seinem Rivalen ernannt hat. Als dieser eines Tages genug von den großen Tönen hat, die Ged spukt und seine Herausforderung zu seinem magischen Duell annimmt, kommt es zur Katastrophe. Ged schlägt alle Warnungen in den Wind und versucht einen Geist zu beschwören. Dabei entkommt ein schattenhaftes Wesen aus der Zwischenwelt, das ihn angreift. Ged überlebt nur knapp, doch den Erzmagier kostet seine Rettung das Leben. Viele Monate vergehen, bis Ged wieder aus der Pflege entlassen wird. Danach ist er ein anderer Mensch, zurückhaltender und verängstigt. Irgendwo draußen in der Welt wartet der Schatten auf ihn, um ihn zu töten und seinen Körper zu übernehmen und irgendwann muss Ged hinaus in die Welt und sich ihm stellen.

Ursula K. Le Guin begann ihre Earthsea / Erdsee-Reihe als Auftragsarbeit für einen Jugend-Fantasy-Roman. Im Nachwort erklärt sie, dass sie zuvor nie speziell an eine Zielgruppe gerichtet geschrieben hatte und sich nun überlegte, wie sie Zauberer für junge Leser attraktiver machen könnte. Zauberer kannte man zu der Zeit hauptsächlich als weise, alte Männer in Form von Gandalf oder Merlin. Doch auch ein weiser, alter Mann muss irgendwann mal ein junger, unerfahrener gewesen sein. Das ist der Ansatz von A Wizard of Earthsea / Der Magier der Erdsee. In der Einleitung zur Geschichte wird bereits verraten, dass Ged einmal der größte Magier von Erdsee sein würde. Doch davon handelt die Geschichte nicht. Sie beginnt mit einem kleinen Jungen, der seine ersten Abenteuer erlebt und, auch wenn schon sehr große Taten, wie der Kampf gegen Drachen, dabei sind, noch viele Fehler zu machen hat, um aus diesen zu lernen. Anfangs empfand ich den Hauptcharakter dabei als eher unsympathisch. Ged war überheblich, schnell gereizt und äußerst ungeduldig. Womit er für Leser in einem ähnlichen Alter vermutlich zugänglich ist. Mit seinem Unfall ändert sich sein Charakter und in der zweiten Hälfte des Buches ist er deutlich besonnener.

Der Schreibstil von A Wizard of Earthsea / Der Magier der Erdsee, dessen Erstveröffentlichung im Jahr 1968 stattfand, ist in vielen Elementen vergleichbar mit dem anderer klassischer Fantasy-Geschichten, jedoch auch in der heutigen Zeit noch ansprechend, was man nicht über jede von ihnen sagen kann.

Ursula K. Le Guin hat mit Earthsea / Erdsee eine große, lebendige Welt und einige interessante Konzepte geschaffen, deren Elemente auch in vielen modernen Fantasy-Romanen immer wieder aufgegriffen werden. Earthsea / Erdsee ist zu Recht zu einem Klassiker geworden.

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